Altes loslassen
um 06:44 Uhr, Sonne 13° Krebs, Mond 13° Steinbock, partielle Mondfinsternis, Saturn im Steinbock
Diese Mondfinsternis bringt die Themen dieses Jahres mit Nachdruck ins Bewusstsein: Restrukturierung, Privatsphäre versus öffentliches Leben, persönliche Bedürfnisse im Gegensatz zu gesellschaftlichen Pflichten und Zwängen, sowie die Dekonstruktion traditioneller staatlicher und politischer Strukturen, in Frage stellen von Autorität und Macht, das Auflösen und neu definieren von traditionellen Rollen und Pflichten. Viele Themen vom Jahresbeginn werden wieder aufkommen. Was haben wir gelernt, was bietet uns eine Gute Basis? Was bringt uns nicht weiter und sollte geändert werden?
Der eigene private Bereich, Heim und Familie und das Gefühlsleben wurden während der ersten Jahreshälfte von fast jedem auf neue Weise erlebt und wahrgenommen. Die eigenen Bedürfnisse und Emotionen rücken nun direkt ins Bewusstsein, während diese Mondfinstenis uns die Gelegenheit bietet, noch einmal vieles loszulassen: Gefühle wie Schuld, Scham und Unzulänglichkeit, die wir glaubten, fühlen zu müssen, weil gesellschaftliche Vorgaben es so wollen. Weil man nicht so ist, wie man laut öffentlicher Meinung sein soll, den Normen nicht genügt. Wir spüren unsere Geschichte, unsere Einschränkungen, nun regelrecht in den Knochen. Wenn wir uns von solchen Belastungen verabschieden, können wir auch besser auf unsere Gefühle hören und den eigenen Bedürfnissen im Alltag einen höheren Stellenwert geben. Nun sollten wir uns erlauben, unsere Bemühungen in unser persönliches Wachstum und unser Familienleben zu investieren, anstatt den beruflichen und gesellschaflichen Pflichten immer den Vorrang zu geben. Ja, genau dieses Pflichtgefühl unterliegt auch einem Wandel: sind die Dinge, denen ich mich verpflichte, für mich auch wirklich von bleibendem Wert und von persönlicher Bedeutung? Bringen sie auch emotional Erfüllung? Eigene Prioritäten sollten erlernte Muster ablösen. Die Definition von Erfolg unserer Vorväter muss nicht die unsere sein. Auch die Grenzen und Strukturen in unseren Köpfen streben nach Veränderung. In dieser Zeit nur nach finanzieller Sicherheit zu trachten, dürfte in vielen Fällen zu noch schwereren Zeiten führen. Neue Lösungen mit Herz und gemeinschaftlichem Nutzen sind andererseits auch im finanziellen Sektor gefragt.
Generell heisst es: Altes, das wir nur aus falschem Pflichtgefühl heraus in unserem Leben halten, raus, und Neues, das für uns von Bedeutung ist, rein - dies dürfte so ziemlich für Gefühle, Personen, Gewohnheiten und Dinge gelten. Es kann auch bedeuten, Emotionen, die unterdrückt wurden, (unbewusst) zu verarbeiten und zu verdauen. Wir legen die Masken der Konvention ab.
Einige weitere Aspekte lassen Herz und Verstand leichter zusammenfinden, wir entwickeln ein neues Selbstbewusstsein und mehr Durchsetzungsvermögen. Der Verlust von alten Richtlinien kann ernüchternd, aber auch sehr lehrreich sein. Alles birgt nun grosse Intensität, nichts bleibt oberflächlich oder nebensächlich. Vieles kommt an die Oberfläche, und vieles davon ist nicht besonders angenehm - in unserem persönlichen Gefühlsleben wie im Weltgeschehen. In der nächsten Woche nimmt dabei die Empfindlichkeit zu - wir nehmen alles persönlich, wollen uns rechtfertigen und verteidigen. Andererseits haben wir ein stärkeres Gespür für Fairness und wollen uns für Benachteiligte oder für eine gute Sache einsetzen. Auflehnung und Rebellion sind eine Extremform. Dies verstärkt die aktuellen Konflikte, auch global gesehen, noch weiter. Alle Strukturen, die sich überlebt haben und keinen Sinn mehr machen, ob auf politischer oder gesellschaftlicher Ebene oder in unseren Köpfen, müssen weg. Grenzen spielen allgemein eine Rolle - eine eigene, persönliche Schutzzone (Zeit für mich selbst? Abstand halten?) sowie auch die staatliche Bestimmung oder Verstärkung von Grenzen, die Schutz bieten sollen.
Eigenverantwortung und Selbstbestimmung bleiben ein ganz grosses und wichtiges Ziel. Für uns selbst Verantwortung übernehmen und für unsere eigenen Bedürfnisse einstehen setzt voraus, dass wir uns selbst kennen und verstehen. Wenn institutionalisierte Strukturen wegfallen, müssen wir auch besser auf uns selbst, und damit auch aufeinander, aufpassen.
Ganz wichtig ist nun, unseren eigenen Rhythmus zu finden und danach zu leben. Lernen, den Rhythmus jenseits der menschlich geschaffenen Zeiteinteilung zu spüren und auch zu respektieren, anstatt Schlaf, Essen und alle weiteren Bedürfnisse äusseren Zwängen zu unterwerfen. Sicher, dies klingt utopisch - und doch... für wen wäre das nicht wichtig? Apropos Respekt: nicht alles Alte muss weg. Unter den sinnentlehrten alten Strukturen und Glaubenssätzen liegt die Weisheit der Natur, das Vermächtnis unserer Ahnen. Auch Auflösung und Veränderung sind Teil der natürlichen Rhythmen.
Besonders geeignet: sinnentleerte Traditionen, Gewohnheiten und Dinge aufgeben, gut für sich selbst sorgen, Eigenverantwortlich handeln mit Herz und Verstand, fürsorglich sein, den eigenen Rhythmus finden, konventionelle Grenzen hinterfragen und zu persönlichen Grenzen stehen
mit Familie und engen Freunden baden/am Wassser sein, Gefühle zeigen
Skelett/Knochen, Zähne, Knie, Verhärtung, Verspannung, Kälte, Schuld, Struktur, Disziplin, Ehrgeiz, Ausdauer, Sicherheit, Tradition, Geschlechterrollen, Ahnen, Weisheit, Autorität, Selbstbestimmung, Komfortzone, Selbstliebe, Nahrung, Lebensrhytmus, Herz und Verstand, Intimität, Essstörungen, depressive Stimmungen, Mangel
Öffentlichkeit, das öffentliche Leben, gesellschaftliche Einrichtungen, Gesetze, öffentliche Institutionen, Hierarchien, Heim und Familie, Schutz
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