Nichts geht mehr
10. September bis 14. November 2020, in Spannung zu Saturn sowie Jupiter und Pluto
Ganz so schlimm ist es nicht, aber es wird sich für viele so anfühlen. Und das bedeutet Frust, Reizbarkeit und unberechenbare Situationen. Nachdem wir bereits mit Hindernissen, erschwerten Bedingungen und Mühen konfrontiert waren, kann es sich nun anfühlen, als ob alles zum Stillstand kommt. Dabei meinen wir, so kurz vor einer Errungenschaft oder einem Durchbruch zu stehen. Und nun werden wir heruntergebremst. Nicht gerade das, was wir produktiv nennen.
Seit April ist die Welt in einer Phase der Rekapitulation und Revision. Es zeigt sich, was alles so nicht funktioniert und was sich ändern sollte. Dies gilt besonders für Strukturen des öffentlichen Lebens, inklusive Gesetze und Verordnungen, für Politik, Autorität, staatliche Systeme und ähnliches. Hier werden sich nun ganz langsam neue Wege zeigen. Richtig voran geht es aber immer noch nicht: Dinge, die im Sommer, besonders nach dem 25. Juli, unsere Aufmerksamkeit verlangt haben, harren nun einer Überarbeitung. Wenn es jetzt nicht mehr vorangeht, bedeutet dies einfach, dass wir die Zeit bis Mitte November für Verbesserungen, Prüfungen und Überarbeitungen nutzen sollten. Erst dann gibt es grünes Licht. Dies sorgt natürlich in vielerlei Hinsicht für Frust, Konfliktpotential und Aggressionen. Leider gilt dies auch für das Weltgeschehen. Glücklicherweise gibt es jetzt in der Kommunikation mehr Sinn für Diplomatie und harmonische Lösungen. Zum Glück gibt es auch einen Aspekt, der Exzesse einbremst, Vernunft fordert und Grenzen aufzeigt. Andererseits können sich Konflikte mit Autoritäten verstärken. Wo wir jetzt Militätpräsenz, das Ausloten oder neu definieren von Grenzen und Zuständigkeiten und/oder eine Demonstration von Autorität beobachten können, besteht in den Tagen um den 13. Oktober Eskalationsgefahr. Dies folgt auf eine Phase von Unklarheit und einem Gefühl von Kontrollverlust - im politischen Bereich nicht sehr beliebt. Frust und Ungerechtigkeitsempfinden können sich ein Ventil suchen und mit hartem Durchgreifen beantwortet werden. Individuen finden sich im Konflikt, sogar im Kampf mit Autoritäten und staatlichen Organisationen. Sie stellen sich gegen Machtmissbrauch. Eine problematische Schattenseite: es kann auf fanatische Weise für die eigene Version von Gerechtigkeit gekämpft werden, man ist anderen Standpunkten gegenüber blind. Auch schlichte Egotripps können das empfindliche Gleichgewicht zum Kippen bringen. Wo allerdings die Bereitschaft besteht, gemeinsame Lösungen zu finden, und sich alle Beteiligten entsprechend beherrschen können, werden diese Lösungen auch verantwortbar und dauerhaft sein.
Im persönlichen Bereich kann unser Handlungsspielraum eingeschränkt sein, und wir erreichen nicht das, was wir wollen. Nicht jetzt. Erfolg als Selbstzweck oder Anerkennung um jeden Preis lassen sich jetzt eher nicht erreichen. Wer sich und andere ununterbrochen antreibt, kann nun leicht zum Getriebenen werden. Man muss letztendlich vor den äusseren Umständen kapitulieren. Egoismus kann sich besonders stark zeigen. Dies kommt daher, dass wir es nun als besonders frustrierend oder gar ungerecht empfinden, wenn wir nicht alles bekommen, was wir wollen, und daher viel heftiger oder aggressiver reagieren. Die Herausforderung liegt darin, weniger heftig zu reagieren, obwohl der Impuls stärker ist. In manchen Fällen müssen wir reagieren und für unsere Interessen einstehen - wir sollten uns nur jetzt besonders genau überlegen, was den Einsatz - oder den Kampf - wert ist und was nicht. Ausserdem zählen jetzt nicht sofortige Ergebnisse, sondern der langfristige Wert oder Erfolg. Ideal wäre, den eigenen Handlungsspielraum zu beanspruchen und voll zu nutzen, ohne dabei unseren Mitmenschen auf die Füsse zu treten oder sie ändern zu wollen.
Dies hat auch viel damit zu tun, sich selbst als eigenständige Persönlichkeit wahrzunehmen und die eigenen Wünsche und Ziele zu respektieren, anstatt sich ganz automatisch nach den Wünschen und Vorstellungen anderer zu richten. Das Streben, es den Anderen recht zu machen, kann uns sogar als Vorwand dienen, uns vor dem eigenen Weg zu drücken. Wir können nun lernen, für uns selbst einzustehen. unsere Bedürfnisse mitzuteilen und selbst aktiv zu werden, ohne respektlos zu sein und andere einzuschränken.
Wenn wir während diesem Zeitraum aufhören, im Aussen alles vorantreiben und im Griff haben zu wollen, und unsere Aufmerksamkeit nach innen richten, können wir uns die eigenen Motive ganz genau ansehen. Wer die Situation - und auch den Fortschritt - nicht um jeden Preis kontrollieren möchte und sich dem Lauf der Dinge öffnet, kann viel über sich selbst lernen. Tatsächlich kann sich die Lebensaufgabe nun deutlich zeigen. Was treibt uns wirklich an? Und was können wir ändern, um unsere Motivation zu finden und unserem eigenen Weg zu folgen? Wir setzen uns damit auseinander, wie wir in die Welt hinausgehen, wie wir handeln. Auf unsere ganz eigene, unverfälschte Art. Wir können unsere Leidenschaft für eine bestimmte Sache entdecken und vollen Einsatz bringen. Es geht um das eigene Selbst, um den Impuls, das Leben ganz unmittelbar zu erleben... Im Einklang mit uns selbst finden wir zu neuem Selbstverständnis, können im Flow sein.
Auch unsere Gesundheit, unsere körperliche Widerstandsfähigkeit und Leistungsfähigkeit können nun zum Thema werden und ein Extra an Aufmerksamkeit verlangen. Schwachstellen wollen erkannt und ausgebessert werden.
Neben der Restrukturierung unserer traditionellen Systeme und Organisationen ist die Wiederentdeckung des gesunden maskulinen Prinzips, des Yang, in diesem Jahr ein zentrales Thema. (Siehe dazu auch Chiron im Widder.) Es geht um unser authentisches Selbst, unsere ureigenen Instinke, unsere Körperlichkeit, aber auch um Werte wie Integrität, gesunde Grenzen: was ist mein Bereich, was ist Dein Bereich? Was ist unser pures Selbst, ohne den Schliff der Erziehung, nicht von Regeln und Konventionen geformt? Und wie können wir diesem Selbst Ausdruck verleihen und danach handeln, und trotzdem ein respektvolles und friedvolles Miteinander leben? Ein Miteinander, bei dem wir ganz uns selbst treu sind, während wir andere in keinster Weise einengen, beherrschen, unterdrücken oder bekämpfen? Wie nah grenzt dies an Anarchie? Mars verkörpert im Ideal die altmodischen Begriffe Edelmut und Ritterlichkeit, den Beschützerinstikt, den selbstlosen Einsatz für Schwächere. In der Essenz geht es um das Leben an sich, um sein oder nicht sein. In dieser speziellen Phase mit einer Ahnung davon, dass das Überleben des Einzelnen dem Fortbestand der Spezies, der Welt, untergeordnet ist... Das Machtgefühl des unmittelbaren Seins, des Handelns, und die Ohnmacht gegenüber dem Lauf der Welt. Mit einer gewissen Reibung an den Dingen, die wir nicht ändern können.
In seiner Reinform ist es das Helle, das Aufstrebende, das so Vielen als Ideal gilt: der höchste Ausdruck von Mars im Widder.
Besonders geeignet: den Dingen ihren Lauf lassen, nichts erzwingen, sich zurücknehmen und die eigenen Wünsche und Motive betrachten, um dann aus innerem Antrieb und echter Motivation heraus den eigenen Weg zu gehen, offen sein für neue Entwicklungen und Leidenschaften, genau überlegen, wo sich der Einsatz lohnt, Frust durch körperliche Aktivität/Sport bewältigen, ganz unverfälscht sich selbst sein
Betroffene Bereiche/Themen: Kopf, Gesicht, das Maskuline/Yang, Narben, Verletzungen, Blut, Waffen, Chirurgie, Lebenskraft, Lebensfreude, Gesundheit, Körperlichkeit, Durchsetzung, Stärke, Präsenz, Aktivität, Initiative, Einsatz, Pioniergeist, Risikobereitschaft, Wettkampf, Fairness, Aggression, Frust, Instinkte, Sexualität, Sport, kriegerische Handlungen, Verteidigung, Egoismus, Übergriffe, Dominanz, Eroberung, Ehrgefühl, Edelmut, Konflikt, Kompromisslosigkeit, Rücksichtslosigkeit, Beschützerinstinkt, Selbstverständnis
Hinweis: Personen mit einem rückläufigen Mars im Geburtshoroskop fällt es nun leichter, zu handeln und sich durchsetzen.
Ob man aktuelle Einflüsse mehr oder weniger stark spürt, hängt davon ab, ob sich Aspekte zu Planeten im Geburtshoroskop bilden
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