Neumond am 29.06.2022

Dieser Neumond weckt das Bedürfnis, uns in uns selbst zurückzuziehen. Es ist Zeit, alles Geschehene zu verdauen, unsere ganz persönliche Höhle aufzusuchen, zu rasten, Zeit zu finden, uns unseren Empfindungen und inneren Bedürfnissen zu widmen. Uns die Zeit zu nehmen, Gefühle zu verarbeiten.

 

Um uns zu öffnen und zurückzulehnen, brauchen wir ein Gefühl der Sicherheit, einen geschützten Raum. Dies können die eigenen vier Wände sein, oder irgendein Ort, wo man sich besonders wohl und willkommen fühlt, und auch die dazugehörigen Menschen: die eigene Familie, oder besondere Freunde, die immer für uns da sind. Um uns wirklich öffnen zu können, brauchen wir die Sicherheit, bedingslos angenommen zu werden, ohne dass man uns in irgeneiner Weise be- oder verurteilt, ohne dass wir uns rechtfertigen müssen. Ohne dass wir uns verteidigen müssen. Wir brauchen Geborgenheit.

 

Doch gerade ein geschützter Raum braucht seinerseits Schutz, braucht letztendlich eine Form von Verteidigung: schützende Mauern oder ergebene Verteidiger, sollte es zu irgendeiner Form von Übergriff kommen, während wir am verletztlichsten sind. Und so müssen wir doch immer wieder vorsichtig und auf der Hut sein, oder sehr feine Antennen haben, die uns jede mögliche Bedrohung anzeigen. Dies ist auch eine Zeit, uns genauer auf dieses Sensorium einzustellen, in uns hineinzuspüren, auf welche Weise unser Gefühl und auch unser Körper uns mitteilen, ob wir sicher sind und uns entspannen können, oder ob wir die Verteidigungsanlagen verstärken und uns möglicherweise verstecken müssen - dies kann ganz konkret der Fall sein, doch meist dürfte es darum gehen, dass wir unsere Empfindsamkeit und unsere innere Welt wieder verschliessen, nur unsere harte Schale zeigen. Dies kann auch bedeuten, dass wir nun empfindlicher, schneller verletzt sind, und unsere Lieben dadurch irritieren, dass wir uns sehr plötzlich abwenden und zurückziehen. Widerstreitende Gefühle zwischen dem Bedürfnis nach Geborgenheit und einem Abwehrimpuls können für innere Spannungen und Komplikationen sorgen.

 

Einerseits brauchen wir Schutz und Ruhe, andererseits sorgen starke Handlungsimpulse dafür, dass wir die Initiative ergreifen und etwas Grossartiges unternehmen wollen - ein Konflikt, der uns durch den Sommer begleiten könnte. Wir fühlen uns ganz besonders angestachelt, für unsere Ideale einzustehen, vollen Einsatz zu bringen für das, woran wir glauben. So sind wir hin und hergerissen zwischen einem Ruhebedürfnis und neuen Aktivitäten. In diesen Impulsen können jedoch Geltungsdrang und die Gefahr zur Selbstüberschätung und Übertreibung lauern. Wir könnten unüberlegt vorpreschen, um unsere ganz eigenen Ziele zu verfolgen, dabei aber Menschen, die uns nahestehen, Schaden zufügen, ihre Gefühle verletzen. Genauso könnten wir uns auf überzogene Weise für Schwächere und Schutzbedürftige einsetzen, und es wäre eher übertriebener Idealismus als eine tatsächliche Hilfe. Grenzen könnten verletzt und überschritten werden, der geschützte Raum ist bedroht. Die Impulse könnten zu stark sein - dann sollten wir uns bewusst etwas zurücknehmen.

 

Da hilft uns ein weiterer Einfluss, der den Tatendrang relativiert, uns überlegt handeln lässt und uns dabei die nötige Ausdauer verleiht. Es bieten sich auch Gelegenheiten, verlässliche Unterstürtzung beim Erreichen unserer Ziele zu finden. Wenn wir bereit sind, auf Weisheit und Erfahrung zu hören, die Verantwortung für unser Handeln übernehmen und uns der Konsequenzen bewusst sind, können wir nun eine sehr nachhaltige Grundlage schaffen, unseren eigenen Weg zu gehen und dabei doch immer unterstützt zu werden.

 

Gleichzeitig bieten uns diese Tage tolle Möglichkeiten, Leute kennenzulernen, Kontakte zu knüpfen. Eine ideale Atmosphäre, um sich mit Familie und Freunden zu treffen, sich auszutauschen, aber auch neue Wege zu gehen, Pläne zu schmieden und Spass zu haben. In Begegnungen und Gesprächen können wir Bestätigung und grosse Motivation finden. Doch es besteht auch hier die Gefahr der Übertreibung; vielleicht wollen wir einfach zu viel auf einmal, unsere Ansprüche sind zu gross.

 

Ideal wäre es, Spielraum für Spontanität und Impulsivität zu schaffen, einen geschützten Raum, in dem wir ganz uns selbst sein können, Gefühle zeigen, verletzlich sein, und uns auch austoben können. Denn es ist Zeit, aufzutanken. Wir sollten uns nicht verleiten lassen, alles auf einmal zu wollen und in Angriff zu nehmen - wir würden dabei zu weit gehen und schnell ausbrennen. Wir sollten uns die Zeit nehmen, sichere und fruchtbare Bedingungen zu schaffen, unter denen unsere neuen Ambitionen gedeihen und sich entfalten können.

 

Defensiv aber impulsiv

So dürfte es nun auch im Grossen ein Tauziehen zwischen defensiven und offensiven Strömungen geben - volle Kraft voraus oder auf Sicherheit spielen? Es kann zu Spannungen kommen bei Bündnissen wie der NATO, die besonders auf Schutz und Zusammenhalt ausgelegt sind, jedoch zur Verteidigung bereit sein müssen. Wo nun vorschnell und überzogen gehandelt wird, können wiederum Grenzen überschritten und sehr starke defensive Reaktionen ausgelöst werden. Provokationen sind denkbar. Auch hier können Besonnenheit und Verantwortungsbewusstsein hoffentlich für etwas Stabilität sorgen.

 

Ausserdem bringt dieser Neumond, wie bereits die Sommersonnenwende, den Fokus auf Familienthemen, insbesondere Mutterschaft und auch Mutterschutz - dies in Kombination mit den konfliktträchtigen und idealistischen Einflüssen zeigt sich auf recht extreme Weise in den Abtreibungsdiskussionen in den USA.

 

Wie geht es weiter?

Gegen Ende der Woche und mit Anfang Juli steigern sich die Spannungen erheblich, wobei es nun wieder einmal sehr stark um Macht und Kontrolle geht. Hier besteht grosses Konfliktpotential. Wir könnten nun geradezu besessen davon sein, unseren Willen durchzusetzen, wie unter Zwang handeln, und uns gerade dadurch in eine prekäre Lage bringen. Bevor wir vorankommen, müssen wir uns mit einigen Schattenseiten auseinandersetzen - und einen Weg finden, etwas Abstand zu gewinnen, um nicht mit dem Kopf durch die Wand zu gehen. Wir stehen unter Hochdruck, während wir aus alten Strukturen und Mustern ausbrechen müssen. In der Weltpolitik wird die Lage wohl kritischer. Gleichzeitig dürfte sich wieder einmal Verwirrung ausbreiten - es kommt zu Missverständnissen, Informationen und Nachtrichten sind unklar oder sollen sogar absichtlich täuschen.

 

Mit Beginn der folgenden Woche können sich die Dinge insofern etwas beruhigen, indem die Energie nun weniger impulsiv und aggressiv ist - andererseits wird sich die Richtung, die wir jetzt eingeschlagen haben, nicht mehr so leicht ändern lassen. Wir sind nicht von unserem Ziel abzubringen und können dabei durchaus stur sein. In Sachen Kommunikation sind wir wieder vorsichtiger, zurückhaltender. Dies könnte auch bedeuten, dass Sicherheit und Schutz der Privatsphäre in der Nachrichtenübermittlung und der Kommunikationstechnik verstärkt zum Thema werden. Um den 8. Juli herum warten grosse Gelegenheiten und gute Nachrichten - vorsicht vor unerfüllbar grossen Versprechen.

Der nächste Vollmond ist mächtig, intensiv, nicht ganz einfach.

 

"Indem ich mich zurückziehe und auf meine Bedürfnise achte, schöpfe ich Kraft und schaffe Raum für neue Impulse"

 

Hinweis: Wie viel oder wenig man persönlich von den aktuellen astrologischen Einflüssen zu spüren bekommt, ist davon abhängig, ob sich Aspekte zum persönlichen Geburtshoroskop bilden.

 

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Dieser Text ist eine Interpretation nach astrologischen Kriterien. Es handelt sich nicht um Richtlinien oder Ratschläge. Ausserdem handelt es sich um allgemeine astrologische Informationen, die nicht auf Einzelpersonen zugeschnitten sind. Jedwede Umsetzung oder Verwendung von astrologischen Informationen geschieht aus freien Stücken und auf eigene Gefahr.