Vollmond am 13.07.2022

Auch wenn jetzt Ferienzeit ist, gemahnt dieser Vollmond an den Ernst des Lebens - wir suchen nun die Balance zwischen unseren ganz persönlichen Bedürfnissen, unserem Gefühlsleben, und unseren Pflichten, der Verantwortung, die wir tragen. Zwischen unserer ganz privaten Welt und unserer Rolle in der Welt da draussen. Einerseits sollten wir dafür sorgen, dass wir uns im Moment wohlfühlen und bekommen, was wir jeweils brauchen, andererseits braucht es auch Einschränkungen, Disziplin und Leistungsbereitschaft, um die Erfüllung unserer Bedürfnisse zu erarbeiten und langfristig sicherzustellen. Wie zu Neumond betont wurde, brauchen wir allerdings eine sichere Basis, damit es uns gut geht und wir in der Verfassung sind, etwas zu erarbeiten... Dies ist der Tanz zwischen dem, was wir gerade jetzt wollen, und dem, was wir auf lange Sicht anstreben oder erhalten sollten. Betont durch einen weiteren Einfluss, ist dies eine gute Zeit, die richtigen Voraussetzungen zu schaffen und dabei auch neue Perspektiven zuzulassen.

Abgrenzung und Urteilsfähigkeit sind nun besonders wichtig: Einerseits müssen wir bewusst Grenzen setzen, um uns selbst Raum zu verschaffen, andererseits benötigen wir ausreichend Selbstdisziplin und Realitätssinn, uns selbst Grenzen aufzuerlegen, unsere Pflichten uns selbst gegenüber und in der Welt zu erfüllen. Hier haben Rollenbilder und Traditionen einen äusserst starken, teils unbewussten, Einfluss: Was wird von uns erwartet? Wie haben wir zu sein? Welche Position haben wir zu erreichen?

Dieser Vollmond kann uns auffordern, diese Vorgaben in Frage zu stellen - und gleichzeitig auch aufzeigen, wieviel Kraft darin liegen kann, uns auf unsere Wurzeln zu besinnen, uns bewusst zu machen, woher wir stammen und welche Stärken und Voraussetzungen sich daraus ergeben. Die Frage ist so grundlegend wie einfach: macht es Sinn? Sind diese Vorgaben und Traditionen sinnentleert und starr, oder sind sie unsere Verbindung zu alter Weisheit und einer beständigen Kraftquelle? Oder empfinden wir Vorgaben als einschränkend, während sie doch unverzichtbaren Halt bieten? Familienthemen drängen an die Oberfläche. Es ist Zeit, tiefer zu blicken. Welche Geheimnisse sind da verborgen? Insbesondere Schuldgefühle und Unterdrückung gehören jetzt zu den ganz schwierigen Themen, wie auch verdrängte Trauer. Verdienter und geschuldeter Respekt in Verbindung mit Weisheit, Erfahrung und Verantwortungsbewusstsein sind grosse Lernaufgaben. Die Vergangenheit will aufgearbeitet werden. Und gleichzeitig müssen wir damit zurechtkommen, dass bislang unerschütterliche Strukturen und Sicherheiten im Umbruch sind.

Diese Tage könnten ein DejaVu des schicksalträchtigen Januar 2020 bringen, eine Beschäftigung mit entsprechenden Themen verlangen. Dies kann ein sehr wichtiger Moment sein, der uns mit tiefen Empfindungen und Ängsten konfrontiert, uns dabei auffordert, etwas Abstand zu gewinnen. Jetzt ist es angebracht, auch emotional überwältigene Themen rational und nüchtern zu betrachten - dies heisst jedoch keinesfalls, sie zu unterdrücken. Im Gegenteil, was nun an die Oberfläche kommt, verlangt nach Lösungen. Wir müssen es annehmen, unseren Teil der Verantwortung dafür übernehmen. Gerade dann, wenn es sich um Dinge handelt, die wir lieber nicht wahrhaben, lieber nicht empfinden würden. Hier muss sich etwas lösen, muss verarbeitet werden.

Dinge, die Mitte Juni viel Mühe gekostet oder auch Verlust und Enttäuschung gebracht haben, entwickeln sich nun zu einer guten Basis für Partnerschaften und Kooperationen, für die gemeinsame Umsetzung von Plänen und Ideen, die uns am Herzen liegen. Illusionen könnten platzen, doch es stellt sich heraus, dass die Wirklichkeit doch ganz brauchbare Möglichkeiten bereithält. Gleichzeitig können wir unsere Vorstellungskraft bemühen, um zu sehen, was noch alles machbar wäre... wenn wir entsprechend daran arbeiten.

Auch verrückte Einfälle liegen nun in der Luft, die durchaus konstruktiv genützt werden können. Wir brauchen bei allem Ernst auch Freiraum für ganz spontane Aktionen. Nun können wir uns mit ungewöhnlichen Dingen indentifizieren, das Neue willkommen heissen. Dies hilft uns, einen anderen Zugang zu finden, vielleicht einen unerprobten Weg zu wählen. Veränderungen können wir nun leichter verarbeiten und annehmen.

Insgesamt dürfte jetzt etwas erzwungen, auf jeden Fall aber aufgebrochen werden, was zwar nicht gerade leicht ist, aber alte, unterdrückte Themen und die damit einhergehenden Blockaden löst. Hier bietet sich ausserdem eine sehr kraftvolle Gelegenheit für therapeutische, tiefenpsychologische und systemische Arbeit, um besonders tiefsitzende Angelegenheiten aufzuspüren. Diese Form von Arbeit kann nun einen direkten Weg zu mehr Selbstliebe und Selbstsicherheit öffnen. Auch unsere Beziehungen zueinander werden in dieser intensiven Phase eher gefestigt, wir können einander Rückhalt bieten, während wir zu einer anderen Sichtweise und neuem Verständnis finden.

Das alte Thema

Auch auf kollektiver Ebene erleben wir eine Auseinandersetzung mit erlernten, traditionellen Verhaltensmustern, Erwartungshaltungen und Geschlechterrollen. So sehr das menschliche Zusammenleben auch gemeinsamer Grundsätze und Regeln bedarf, so können diese sich als starre Hindernisse herausstellen, wenn sie zu wenig Veränderung und Wachstum zulassen. Doch gleichzeitig sehen und spüren wir auch als Gesellschaft die Konsequenzen unser Handlungen und Entscheidungen, wir müssen die Verantwortung für Vergangenheit und Zukunft übernehmen. Entsprechende Folgen und Konfrontationen erleben wir ja schon seit Jahren in verstärktem Maße, aus astrologischer Sicht jetzt insbesondere in den USA.

Dieser Vollmond verlangt neue Regelwerke und Strukturen. So kann es wieder zu Konflikten kommen, wo menschliche Bedürfnisse, sogar die Menschlichkeit an sich, gegen kaltschnäuzige, machtorientierte Entscheidungen und politisches Kalkül stehen. Sehr stark im Fokus steht die Verantwortung, die jede Führungsposition mit sich bringt, und die Konsequenzen von missachteter oder missverstandener Verantwortung. So ist auch Machtmissbrauch wieder und immer noch ein Thema. Es zeigt sich ein Gesamtbild, in dem bereits scheiternde Instutitionen und Autoritäten mit allen Mitteln am Status Quo festhalten, wirtschaftliche Siherheit und politische Macht erhalten wollen, während die traditionellen Methoden bereits nicht mehr funktionieren können, da die Grundvorraussetzungen sich gewandelt haben. Ein neues Modell, neue Lebensentwürfe werden gebraucht und sind im entstehen - doch auch das gestaltet sich nicht ganz einfach. Dieser Mond weist auf die Notwendigkeit von Verzicht, Verantwortung und Disziplin hin - doch unkonventionelle Ansätze können mögliche Wege aufzeigen.

Ausserdem sind nationale Sicherheit, Grenzen sowie Verteidugungsstrategien ein zentrales Thema. Die Rechte von Frauen und Kindern, oder auch Volksgruppen, könnten grössere Aufmerksamkeit verlangen. Allgemein betont dieser Vollmond politische Verantwortung, Wirtschaftssysteme, gesellschaftliche und institutionelle Strukturen, sowie Gerichtsentscheidungen. In diesem Fall dürfte es weitere, nicht ganz glimpfliche, Konfrontationen mit Versagen und Reformbedarf in diesen Bereichen geben. Auch unpopuläre, jedoch notwendige Entscheidungen und Reglementierungen wie zum Beispiel in Sachen Energiesparen sind zu erwarten. Es ist durchaus eine gute Zeit für notwendige, langfristige Entscheidungen und verlässliche Absprachen.

Im schlimmsten Fall allerdings können diese Tage eine ähnlich drastische Überrraschung wie den Beginn des Ukrainekriegs bringen.

Wie geht es weiter?

Während der rationale Verstand und die Kommunikation in den Tagen nach Vollmond nicht so zuverlässig sind, ist der kommende Samstag ein Tag besonderer Klarheit, der sich für besondere Entscheidungen eignet.

Mit Anfang der Woche ändern sich die Energien: Wir dürften uns insgesamt etwas zurückhaltender geben, Empfindichkeiten zeigen sich deutlicher. Es tut sich wieder einiges, doch die Entwicklungen können recht widersprüchlich sein: während Dinge ans Licht kommen, kann Unklarheit herrschen: Was ist wahr? Was ist Täuschung? All das kann überfordern, unser Vorstellungsvermögen übersteigen.

Um den 20. herum dreht es sich ganz stark um alte Machstrukturen. Autoritätspersonen und Positionen der Macht werden besonders beleuchtet. Neue, insbesondere weibliche oder weniger autoritätsbetonte Führungspersönlichkeiten könnten alte Strukturen herausfordern. Es könnte auch zu Konflikten mit stark national orientierten Gruppierungen kommen. Verborgenes kann offenbahrt werden - vielleicht gibt es Enthüllungen zu grossen Vermögen und Korruption. Oligarchen könnten wieder im Rampenlicht stehen. Dieser Einfluss schafft auch weitere Einblicke in unsere eigenen unterbewussten Welten.

Die Dinge spitzen sich wieder zu, alles wird unruhiger, unberechenbarer. Dies sind ereignisreiche, schicksalhafte Tage. Wir sind in einer Phase, in der Entscheidungen zu unserem Umgang mit Ressourcen unumgänglich und richtungsweisend sind. Ausserdem dürften die Ereignisse eine Energiewende erzwingen. Der kommende Neumond und der Monatswechsel bringen eine besonders spannende und aktionsgeladene Zeit.

"Wo wir unsere eigenen Grenzen bewusst und effektiv setzen, zeigen wir Verantwortung und schaffen wir Raum für Entwicklung"

Hinweis: Wie viel oder wenig man persönlich von den aktuellen astrologischen Einflüssen zu spüren bekommt, ist davon abhängig, ob sich Aspekte zum persönlichen Geburtshoroskop bilden.

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Dieser Text ist eine Interpretation nach astrologischen Kriterien. Es handelt sich nicht um Richtlinien oder Ratschläge. Ausserdem handelt es sich um allgemeine astrologische Informationen, die nicht auf Einzelpersonen zugeschnitten sind. Jedwede Umsetzung oder Verwendung von astrologischen Informationen geschieht aus freien Stücken und auf eigene Gefahr.