Vollmond am 09.10.2022

Dieser Vollmond beleuchtet das Spannungsfeld zwischen unserem authentischen Selbst, der Durchsetzung unserer ureigenen Bedürfnisse, und dem Bedürfnis nach liebevollen, harmonischen Beziehungen - zwischen unverfälschtem Eigeninteresse und dem Streben nach dem gemeinsamen Nenner. Wo bereits der Neumond Spannungen zwischen der Suche nach Zweisamkeit und Gemeinsamkeit einerseits und dem Verfolgen persönlicher Ziele und Ideale andererseits ins Bewusstsein gerufen hat, gilt es nun, den Ballanceakt zwischen dem Selbst und dem Gemeinsamen zu schaffen, ohne zu andere zu dominieren und ohne sich selbst zu verleugnen.

Doch könnten wir während dieser Zeit, auch in den folgenden Wochen, eine nicht ganz klare Vorstellung von unseren Wünschen und Prioritäten haben, können vielleicht auch unsere Beziehungen nicht genau einschätzen. Partnerschaften können sich jetzt schwieriger gestalten. Wir fühlen uns sehr schnell angegriffen, reagieren emotional und verletzt. Wir können andere leichter verletzen. Wir fühlen uns verwundbar. So kann es passieren, dass wir gereizt und abweisend reagieren, oder uns besonders bemühen, angenommen und akzeptiert zu werden. Einerseits können wir ganz im eigenen Schmerz aufgehen, völlig selbstbezogen sein: wir wollen - müssen - hinspüren, diese Gefühle durchleben, und fordern dabei in impulsiven Gefühlsausbrüchen Aufmerksamkeit. Andererseits streben wir danach, uns von unserer besten Seite zu zeigen, um gemocht zu werden und mit unseren Mitmenschen im Einklang zu sein. Es ist wahrscheinlich, dass wir unsere Schwächen und Ängste, unsere Impulse und Bedürfnisse überspielen, weil wir sonst als zu unbeherrscht, zu fordernd, zu direkt, sogar als egoistisch gelten würden. Die Herausforderung dieses Vollmondes beinhaltet jedoch, zu uns selbst zu stehen, authentisch zu sein, unseren eigenen Impulsen zu folgen, nach unseren Gefühlen zu handeln - und dabei andere ganz so zu sehen und zu akzeptieren, wie sie wirklich sind. Wir erlangen die Erlaubnis, zu SEIN - in erster Linie durch uns selbst, in Form von Selbstannahme.

Unsere Wünsche und Bedürfnisse, aber vor allem unsere Gefühle und Bindungen können uns erst verletzlich machen:  wir können uns nun viel stärker bewusst werden, wie unsere Beziehung, unsere Liebe zu Menschen, Tieren, Orten und sogar Dingen uns verwundbar macht, Schwächen und Ängste hervorbringt. Genauso wie wir in der der Interaktion mit unseren Mitmenschen mit unseren ureigenen Schwachstellen und Empfindlichkeiten konfrontiert werden, sie erst auf diese Weise erfahren, erkennen - wie sich auch unsere 'Eigenheit', unsere Besonderheiten, dass was uns ausmacht, erst im Kontext, im Vergleich, im Spiegel unserer Begegnungen zeigt. Welche Ironie, dass wir uns so oft genötigt fühlen, all das vor denen, die uns am Herzen liegen, zu verbergen, aus Angst vor Ablehnung. Die Essenz, das grösste Potential dieses Vollmonds besteht darin, den Mut zu haben, diese Wunde, diese Unsicherheiten, und auch unsere Einzigartigkeit an uns selbst zu akzeptieren; und dabei von denen, die wir lieben, in unserer Gesamtheit erkannt und angenommen zu werden - und so Heilung zu erfahren.

Alte Wunden machen sich bemerkbar - es kann sich um seelische und emotionale, aber auch um körperliche Narben handeln. Gesundheitliche Schwächen können nun unsere Aufmerksamkeit fordern: jede Zuwendung kann an sich schon eine heilende Wirkung haben. Doch vor allem begünstigt dieser Vollmond die Klarheit und Einsicht, die uns auf unseren ganz eigenen Weg der Heilung führen kann.

Während dieser Tage setzen wir uns bewusst wie unbewusst mit unserem Bedürfnis nach Zugehörigkeit, nach Geborgenheit und einem übergeordneten Sinn, einer höheren Wahrheit auseinander, werden dabei jedoch auch mit unseren Illusionen konfrontiert, mit den Wunschvorstellungen, die wir auf andere projezieren, durch die wir Menschen und Dinge idealisieren, unrealistische Erwartungen hegen. Diese Themen werden uns über längere Phasen in den Winter begleiten, unsere Ideale in Frage stellen, Täuschungen aufzeigen, uns vielleicht auch unseren Träumen näher bringen...

Das Licht dieses Vollmonds kann uns tiefe Einblicke in unsere eigene Verletzlichkeit ermöglichen. Während wir unseren eigenen Schmerz spüren, emotional wie körperlich, können wir ein tief empfundenes Verständnis für die Verwundbarkeit unserer Mitmenschen entwickeln. Im erkennen unserer eigenen Verletzungen können wir andere in ihrem Schmerz begleiten und dadurch Linderung, sogar Heilung bringen. Wo wir uns selbst nicht helfen können, aber anderen dadurch helfen und beistehen können, ihren Schmerz zu erkennen, zu verstehen, zu teilen, können wir auch selbst Linderung finden. Therapeutische Gespräche und eine analytische Betrachtung lassen uns jetzt zu unbewussten und verdrängten Themen vordringen. Therapien können nun eine sehr tiefe und transformative Wirkung entfalten - körperlich, geistig, seelisch.

Emotionale Reaktionen

Auch auf politischer und gesellschaftlicher Ebene gibt es nun Empfindlichkeiten und Verletzlichkeiten, die sich in entsprechenden impulsiven, vielleicht irrationalen Reaktionen äussern könnten. Gerade Allianzen und Partnerschaften könnten ein unangenehmes Licht auf Schwachstellen werfen. Idealerweise bietet sich hier die Möglichkeit, Ausgleich zu schaffen, doch kann es auch zu unberechenbaren Aktionen kommen. Nicht verwunderlich, stehen Schwächen und Unsicherheiten in der Energieversorgung im Mittelpunkt.

Allgemein verstärkt sich der Fokus auf diplomatische Beziehungen, Kommunikation und Strategien - dabei werden auch Komplikationen deutlicher betont. Bestehende Widersprüche verschärfen sich. Die Astrologie weist darauf hin, dass zur Zeit wieder besonders tiefgreifende Machtkämpfe und Machtverschiebungen im Verborgenen vor sich gehen. Ein tiefgreifener Strukturwandel, eine Verschiebung und Restrukturierung unserer kollektiven Werte, die im vergangenen Winter seinen Ausgang nahm, geht in die nächste Phase, findet auf teilweise unbewussten, teilweise unsichtbaren Ebene statt, beeinflusst uns jedoch stark.

Unter der Oberfläche findet eine Umwälzung statt, die so bedeutend ist, dass sie die abschliessende Umstrukturierung unserer bekannten gesellschaftlichen Grundlagen und politischen Strukturen über die kommenden ein bis zwei Jahre bestimmt. Soziale Spannungen sowie Unsicherheiten auf den Finanzmärkten verstärken sich.

Wie geht es weiter?

Wir steuern nun direkt in die nächste heisse Phase radikaler Veränderungen zu, mit einer Sonnenfinsternis am 24. Oktober, Mars beginnender Rückläufigkeit und einer Mondfinsternis am 8. November. Alles intensiviert sich, alles ist im Umbruch.

Vom 22. auf den 23. Oktober steht Venus im Herzen der Sonne. Das, was uns lieb und teuer ist, steht nun klar im Mittelpunkt. Dies kann ein neues Licht auf unsere Werte und Prioritäten werfen, uns unsere Wünsche deutlich zu Bewusstsein bringen. Gemeinsamkeit, Verständnis und Harmonie werden nochmals besonders betont - ein neuer Zyklus beginnt, eine neue Chance für Frieden und Harmonie. Es lohnt sich, uns jetzt ganz auf das zu konzentrieren, was uns am Herzen liegt, und Intentionen zu setzen. Auch in finanziellen Dingen kann es Klarheit geben. Insgesamt bringen diese Wochen allerdings bereits wieder höhere Risiken für Schwankungen und Überraschungen auf den Finanzmärkten. Nochmals bietet sich hier die Chance, in Verständnis und Versöhnung zusammen zu finden, um uns gemeinsam den Herausforderungen dieses Herbstes zu stellen.

"Meinen eigenen Schmerz kann ich in Anderen erkennen, verstehen und lindern - und dadurch selbst Linderung erfahren"

Hinweis: Wie viel oder wenig man persönlich von den aktuellen astrologischen Einflüssen zu spüren bekommt, ist davon abhängig, ob sich Aspekte zum persönlichen Geburtshoroskop bilden.

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Dieser Text ist eine Interpretation nach astrologischen Kriterien. Es handelt sich nicht um Richtlinien oder Ratschläge. Ausserdem handelt es sich um allgemeine astrologische Informationen, die nicht auf Einzelpersonen zugeschnitten sind. Jedwede Umsetzung oder Verwendung von astrologischen Informationen geschieht aus freien Stücken und auf eigene Gefahr.