Die Mitte finden
um 08:49, Sonne 0° Waage, Pluto im Steinbock in Spannung zu den Mondknoten, Venus in Harmonie und Mars in Opposition zu Chiron
Eine neue Jahreszeit, ein neuer Abschnitt beginnt. Die jetzige Zeitqualität gibt die Grundstimmung dieses Herbstes vor. Wenn die Sonne das Zeichen Waage betritt, sind Tag und Nacht von gleicher Dauer, Licht und Dunkelheit halten sich in Ballance. Eine Zeit des Ausgleichs, oder vielmehr, eine Zeit, die nach Ausgleich strebt, die Dinge als gleichwertig betrachten, ins Gleichgewicht bringen will. Dies ist gar kein so einfaches Unternehmen - viel zu leicht schlägt dabei das Pendel in die andere Seite aus. Wo eine Korrektur, ein Ausgleich angestrebt wird, braucht es Feingefühl und Geduld. Wenn wir zu stark gegensteuern, zu schnell in die andere Richtung wollen, fallen wir von einem Extrem in das andere.
Gerade in diesem Jahr sind wir an einem kollektiven Scheideweg. In einem machtvollen und schicksalhaften Spannungsfeld spielt sich nicht nur ein Tauziehen um Macht und Kontrolle ab. Wir befinden uns im Kraftfeld der Polaritäten, der Gegensätze, während in diesem offenen Spiel der Kräfte die bestehende Ordnung vollkommen umgekrempelt wird. Das, worauf unsere Gesellschaft aufbaut, das, worin unsere Traditionen verwurzelt sind, befindet sich in einem Prozess des volkommenen Wandels, der Transformation. Die Strukturen sind in Auflösung begriffen. In Reaktion darauf wird versucht, alles wieder unter Kontrolle zu bringen, die Dinge mit aller Macht zusammenzuhalten - im Kleinen wie im Grossen, im Privaten wie im Politischen. Dies erleben wir schon seit einigen Jahren, doch dieses Jahr hat sich die Dynamik verstärkt, befinden wir uns in der entscheidenden Phase.
Und so werden wir, insbesondere im Weltgeschehen, besonders stark wahrnehmen und erleben, wo die Dinge aus dem Gleichgewicht geraten sind. Extreme zeigen sich nun immer deutlicher, extremer. Andere Extreme entstehen, verstärken sich, um ein Gegengewicht zu bieten, und so kann sich vieles aufschaukeln, auch im internationalen Massstab.
Im Besonderen können sich nun Ungerechtigkeiten und konkrete Schwächen bzw. einseitige und parteiische, auch korrupte Tendenzen in der Justitz und im Rechtssystem zeigen. Vertragsbrüche und Regelverstösse dürften weitreichende Folgen haben.
Insgesamt besteht eine sehr hohe Reizbarkeit. Es ist denkbar, dass gerade durch Diplomatie und Friedensbemühungen Schwächen aufgezeigt und alte Wunden aufgerissen werden, Konflikte zutage treten. Es können die besten Absichten bestehen, zu helfen und zu vermitteln, nur könnte dies von der anderen Seite gar nicht erwünscht sein, sogar als Provokation und Einmischung aufgefasst werden. Missverständnisse und Reaktionen dieser Art werden allerdings durch einen ausgleichenden, heilenden Einfluss eingedämmt. Es ist vorstellbar, dass dabei charismatische Helden auf den Plan treten. Die Verletzung von Grenzen, Wiedergutmachung, Recht und Gerechtigkeit sind zentrale Themen. Es ist eine Zeit, in der Respekt gefordert wird und geboten ist. Auf dieser Basis kann mehr Autonomie entstehen.
Beziehungsthemen, die damit verbundenen Konflikte und die erforderliche Beziehungsarbeit treten in den Vordergrund. Dies betrifft alle Arten von Partnerschaften und zwischenmenschlichen Beziehungen. Im persönlichen Bereich können wir während dieser Zeit Schwächen deutlicher spüren. Wir werden damit konfrontiert, wie alte Verletzungen und Unsicherheiten unser Handeln bestimmen und sich gerade in unseren Begegnungen und Interaktionen zeigen und ausgelebt werden. Auch wenn wir ganz unmittelbar verletzt und gereizt reagieren, ist es nun besonders wichtig, uns zumindest im Nachhinein anzusehen, was uns hier gespiegelt wird. Ausserdem sollten wir uns bewusst machen, dass unser Gegenüber in vielen Fällen ebenfalls sehr empfindlich ist, oder gerade aus einer Verletzung heraus reagiert. Konflikte lassen sich mit Verständnis und Herzlichkeit nicht nur lösen, hier liegt sogar sehr grosses Heilungspotential. Dies ist eine Dynamik, in der sich ausserdem zeigen kann, wo wir uns zu sehr verbiegen, um es anderen recht zu machen, um zu gefallen, um akzeptiert zu werden. Wir können lernen, wie Autentizität und Selbstbewusstsein dabei helfen, sich auf Augenhöhe zu begegnen. Wo wir uns selbst annehmen, wie wir sind, sogar Raum schaffen können für andere, ihre ganz individuelle Besonderheit zu entfalten, können wir aktiv ein faires, harmonisches, liebevolles Miteinander gestalten. Doch insgesamt sollten wir auch hier darauf gefasst sein, das die Dinge aus dem Gleichgewicht geraten, damit wir sie mit dem dem nötigen Gespür in die richtige Ballance bringen. Wir sind gefordert, uns in andere hinein zu versetzen, beide Seiten zu verstehen, und trotzdem unsere eigenen, jedoch fairen, Entscheidungen zu teffen. Dabei spielen die Themen Abgrenzung und das setzen gesunder Grenzen eine bedeutende Rolle. Dadurch gewinnen wir an Automie, kommen in unsere Kraft - und geben auch unserem Gegenüber den nötigen Raum zur Entfaltung. Dieser Prozess verspricht grosse Klarheit und kann sich sehr heilsam gestalten.
Und natürlich lernen wir dabei letztendlich vieles über unsere Beziehung zu uns selbst, über unseren Weg. Wir können uns bewusst werden, wo wir stehen, wer wir in Relation zu unserem Umfeld, in den Augen anderer sind. Gerade dort, wo wir uns selbst als schwach oder minderwertig empfinden, könnten wir nun erfahren, dass dies nur auf unserer eigenen Unsicherheit beruht - wenn wir uns genügend öffnen und es auch wagen, verletzlich zu sein, helfen andere uns, diese Unsicherheiten zu überwinden, und unsere Stärken, unsere Besonderheit entsprechend zu schätzen. Doch geht es nicht darum, nur 'positives' zu leben und 'negatives' zu meiden oder auszuschliessen. Um in unsere Mitte zu finden, um mit uns selbst und anderen im Einklang zu sein, ist es notwendig, unsere Stärken wie unsere Schwächen, unser Licht wie unsere Schatten anzunehmen. Um die Mitte zu finden, ist es Voraussetzung, Gegensätze auszuloten. Und dies passiert hauptsächlich, in verschiedenster Art und Weise, in der zwischenmenschlichen Dynamik, in unseren Begegnungen und Beziehungen. Wir definieren uns selbst in Abgrenzung zu anderen, wir erkennen uns selbst in Interaktion mit anderen. Wir brauchen das Du, um Ich zu sein. Wir brauchen Licht und Schatten, um Kontraste wahrzunehmen. Der Weg zur Mitte führt über die Integration von Gegensätzen. Es ist eine Ganzwerdung.
Einen heilsamen und harmonischen Herbst wünscht Eure Sternübersetzerin
Hinweis: Wie viel oder wenig man persönlich von den aktuellen astrologischen Einflüssen zu spüren bekommt, ist davon abhängig, ob sich Aspekte zum persönlichen Geburtshoroskop bilden.
Dieser Text ist eine Interpretation nach astrologischen Kriterien. Es handelt sich nicht um Richtlinien oder Ratschläge. Ausserdem handelt es sich um allgemeine astrologische Informationen, die nicht auf Einzelpersonen zugeschnitten sind. Jedwede Umsetzung oder Verwendung von astrologischen Informationen geschieht aus freien Stücken und auf eigene Gefahr.
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