Vollmond am 17.10.2024

Ein besonders heller Supermond im Widder. Aktiv und dynamisch, bringt er Energie und Motivation, unseren eigenen Weg zu gehen. Doch ist es, wie könnte es in Zeiten wie diesen anders sein, wieder einmal nicht so einfach. Und auch nicht ganz schmerzfrei.

Selbstbestimmung war schon seit dem vorigen Sommer ein Leitthema. Den eigenen Weg finden und auch gehen. Die eigenen Entscheidungen treffen. Dieser Vollmond beleuchtet, wie weit wir bisher gekommen sind. Und er lässt uns spüren, woran wir scheitern. Was hält uns zurück oder erschwert uns das Vorankommen? Wir können erkennen, was uns im Wege steht, wo wir uns selbst im Weg sind.  Schwächen machen sich bemerkbar. Schmerzhaft spüren wir unsere Unzulänglichkeiten, unser Versagen. Oder zumindest das, was wir als solches wahrnehmen. Wir sind nun sehr verletzlich und können schnell überreagieren. Verletzte Gefühle und ein angeschlagenes Selbstbewusstsein können nun dazu führen, dass wir in die Defensive gehen oder uns abkapseln. Dabei versuchen wir uns nur davor zu schützen, dass alte Wunden aufgerissen werden. Es ist insbesondere die Zeit vor dem Vollmond, die eine Krise der Heilung anzeigt, uns wiederum mit Unausgewogenheit konfrontiert, Konflikte triggert. Unsere Wunden, unsere Verletzungen sind nun so präsent, um uns daran zu erinnern. Nicht nur seelische Narben, sondern auch körperliche können nun unsere Zuwendung verlangen. Dieser Vollmond hilft uns, mit den Energien zu arbeiten und unsere Unsicherheiten zu erkennen, besser zu verstehen, zu überwinden. Einander besser zu verstehen. Unser Verhältnis zu unserem Körper wieder mehr ins Gleichgewicht zu bringen. Vielleicht, wenn wir genau hinsehen, wirklich hinhören, können wir lernen, was hier gebraucht wird, was wir tun können, was Linderung bringt. Uns unseren Weg gehen lässt. Denn genau betrachtet ist es unser Weg der Heilung, der hier so deutlich hervortritt.

Wir haben Mond- und Sonnenfinsternis in diesem Herbst zwar bereits hinter uns, dieser Vollmond jedoch bringt die Energien der Sonnenfinsternis vom vergangenen Frühjahr zur Entfaltung, oder sogar zur Vollendung. Und greift damit Themen auf, die zu Anfang des Jahres, besonders im Februar und im April, starke Betonung fanden. Selbstannahme und Ganzwerdung. Die Aufgabe, das, was wir als Mangel, als Schaden, als Schwäche empfinden, oder gelernt haben zu empfinden, als integralen Teil von uns selbst zu erkennen und letztendlich anzunehmen. Nicht dagegen zu kämpfen, indem wir es besiegen, überwinden, loswerden wollen. Sondern als etwas zu erkennen, das zu uns gehört und uns ausmacht. Uns zu dem macht, was wir sind. Und uns damit auszusöhnen. Das ist unser ganz eigener, individueller Weg. Unsere Mission. Zu lernen, mit unseren Verletzungen und Schwächen zu leben. nicht nur irgendwie zurechtzukommen, sondern aus dieser Erfahrung zu lernen. Es zu unserer Aufgabe werden zu lassen, und, indem wir daran wachsen, letztendlich zu unserer Stärke zu machen. Das, was mit uns 'nicht stimmt' nicht länger als Einschränkung, als Limitierung zu betrachten, sondern darüber zu stehen. Mit diesem Perspektivenwechsel nicht länger in einem täglichen Kampf gegen uns selbst verwickelt zu sein, sondern zu erkennen, wie wir an unseren Prüfungen und Herausforderungen wachsen.

Doch gerade jetzt können wir sehr stark das Gefühl haben, dass alles gegen uns ist. Dass wir alles alleine schaffen, uns beweisen müssen, keine Schwäche zeigen dürfen. Wir haben unsere eigene Strategie, um zu vermeiden, dass unsere Kräfte und Fähigkeiten in Frage gestellt werden. Dass wir in Frage gestellt werden. Denn hier verbirgt sich eine Angst, nicht anerkannt zu werden. keinen berechtigten Platz im Leben zu haben. Angreifbar zu sein. Wir versuchen uns zu schützen, indem wir Stärke zeigen und alles tun, um ganz alleine zurecht zu kommen. Insgesamt sind es sehr persönliche, private Angelegenheiten und Empfindungen, mit denen wir jetzt zu kämpfen haben. Doch sehen wir in unseren Beziehungen, in der Interaktion mit unseren Mitmenschen - meist besonders mit denen, die uns nahe stehen - unsere eigenen Schattenseiten gespiegelt, werden mit unseren wunden Punkten konfrontiert. Die jetzigen Einflüsse bringen die Gelegenheit, unserem Gegenüber Verständnis entgegenzubringen und so anzunehmen, wie sie/er ist. Dadurch können wir einen geschützen Raum schaffen, wo es möglich wird, unsere jeweilige Verletzlichkeit zu zeigen und die Gefühle, die ausgelöst werden, zuzulassen. Füreinander emotionale Sicherheit schaffen. Einen Ort haben, wo wir verletzlich sein dürfen. Ganz und gar uns selbst sein können und dabei die Erfahrung machen, 'trotzdem' angenommen und geliebt zu werden. Auf diesem Wege können wir uns gegenseitig helfen, uns selbst in unserer Gesamtheit anzunehmen, ganz zu werden. Arbeit mit dem Inneren Kind kann hier der Schlüssel sein.

Wie bereits zur Sonnenfinsternis dürften wir Missstände und Ungerechtigkeit ganz besonders stark spüren. Dies verursacht Wut. Und das ist eine gesunde Reaktion. Doch es besteht die Gefahr, dass wir einfach explodieren und unseren Zorn an allem und jedem auslassen und damit wirklichen Schaden anrichten, auch uns selbst schaden. Andererseits könnten wir uns ganz zurückziehen, uns der Situation entziehen, uns verschliessen. Die Herausforderung besteht darin, Wege finden, mit diesen Emotionen zu arbeiten, diese Wut auf gesunde Weise und produktiv einzusetzen. Ein kontrollierter und konstruktiver Umgang mit Frust und Aggressionen ist absolut notwendig, um grössere Konflikte zu entschärfen. Dies ist auch eine Aufgabe für die Zukunft: wie gehen wir mit Wut um, wie bringen wir sogenannte negative Emotionen und Impulse zum Ausdruck? Auch wenn dies ein sehr schwieriger Prozess sein kann, haben wir doch die Chance, Ungerechtigkeit der Vergangenheit angehören zu lassen und uns gemeinsam für Fairness einzusetzen. Indem wir es gar nicht wieder soweit kommen lassen. Indem wir für ausgeglichene Verhältnissse sorgen. Grenzen aufzeigen. Konflikte nicht vermeiden, sondern lösen. Entscheidungen treffen. Leichter gesagt als getan. Es ist bereits ein grosser Schritt, wenn wir uns unserer Impulse und Reaktionen deutlicher bewusst werden. So können wir in dieser Zeit sehr viel über uns selbst und unsere Trigger lernen. Zu einem einem neuen Selbst-Bewusstsein finden. Für uns selbst und für andere gewaltfrei, aber entschieden einstehen. Integrität wahren. Präsent sein.

Während die Gefahr gereizter und verletzter Reaktionen gross ist, ist es in dieser Zeit besonders wichtig, Impulse und auch Wut nicht zu unterdrücken, sondern Wege zu finden, alles herauszulassen. Ideal ist es, unsere Energie darauf zu verwenden, dass wir uns für Fairness einsetzen. Ganz konkret ist  Bewegung nun ein sehr wichtiger Faktor. Eine gesunde Möglichkeit, uns abzureagieren, mit den Energien zurechtzukommen. Karate, Schattenboxen, der gute alte Sandsack oder, alternativ, das Kopfkissen. Körperliche Aktivität kann sowohl als Ventil dienen wie auch helfen, Emotionen und Erinnerungen zu verarbeiten, und so einen kühlen Kopf zu bewahren. Und uns darüber klar zu werden, dass unser Weg eben unser Weg ist: es gibt keine Anleitung, keine Garantien, und nur wir selbst können ihn gehen. Wir können in diesen Tagen hin und her gerissen sein zwischen einem Bedürfnis nach Ruhe und Geborgenheit und einem sehr impulsiven Drang, aktiv zu werden, etwas zu tun. Es ist sehr wichtig, dass wir einen geschützen Raum haben, wenn wir ihn brauchen: uns sicher fühlen können, sei es in der Familie, bei jemandem, der uns nahe steht, oder zurückgezogen und ganz für uns. Dass wir uns die Zeit dafür nehmen können, zu sein, zu fühlen, zu verarbeiten. Letztendlich kann dieser Widdermond unter unserer Wut die Flamme unserer Leidenschaft wiedererwecken, unsere Motivation und Begeisterungsfähigkeit neu entfachen. Die Lust wecken, Neues zu wagen. Vielleicht werden wir jetzt von etwas Bedeutungvollem in den Bann gezogen. Wir können ganz und gar darin aufgehen, wobei wir eine innere Kraftquelle erschliessen. Wir erfahren, was uns wirklich etwas bedeutet. Letztendlich ist dies ein sehr tiefes Bekenntnis, eine Gelgenheit, uns ganz und gar auf  jemanden oder etwas einzulassen. Doch dürften wir schon sehr rasch den Wunsch verspüren, zu neuen Horizonten aufzubrechen. Die Möglichkeiten zu erkunden. Und dabei die sich bietenden Chancen und Gelegenheiten wahrzunehmen, zu lernen, zu wachsen, neue Wege zu beschreiten.

Hinweis: Wie viel oder wenig man persönlich von den aktuellen astrologischen Einflüssen zu spüren bekommt, ist davon abhängig, ob sich Aspekte zum persönlichen Geburtshoroskop bilden.

Dieser Text ist eine Interpretation nach astrologischen Kriterien. Es handelt sich nicht um Richtlinien oder Ratschläge. Ausserdem handelt es sich um allgemeine astrologische Informationen, die nicht auf Einzelpersonen zugeschnitten sind. Jedwede Umsetzung oder Verwendung von astrologischen Informationen geschieht aus freien Stücken und auf eigene Gefahr.